Bei der Regionalanästhesie muss man prinzipiell zwei Arten unterscheiden. Einerseits die sogenannten rückenmarksnahen Verfahren (Epiduralanästhesie, Spinalanästhesie) und andererseits die Plexusanästhesie beziehungsweise die peripheren Nervenblockaden. Bei allen Formen der Regionalanästhesie muss eine entsprechend funktionerende Blutgerinnung vorliegen und die geplante Injektionsstelle darf nicht entzündet sein.
Dabei wird unter Vereisung einmalig (Single shot Epidurale) oder mittels eines dünnen Schlauches (Epiduralkatheter) ein örtliches Betäubungsmittel am Rücken gespritzt (zwischen den Wirbeln, knapp vor der Hirnhaut, die das Rückenmark umgibt). Je nach Höhe (Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule) und Menge des örtlichen Betäubungsmittels kann die Ausbreitung und Dauer der Schmerzausschaltung gesteuert werden. Einer der häufigsten Anwendungen der Epiduralanästhesie ist die Schmerzausschaltung bei der Geburt. Aber auch in Kombination mit einer Vollnarkose zur Verringerung des Bedarfs an starken Schmerzmitteln bei großen Operationen (z.B. Speiseröhrenoperation bei Speiseröhrenkrebs) wird dieses Verfahren angewendet.
Im Gegensatz zur Epiduralanästhesie wird hier das örtliche Betäubungsmittel im Bereich der Lendenwirbelsäule mit einer dünnen Nadel direkt zu den Ausläufern des Rückenmarks gespritzt. Dabei kommt es je nach Menge und Art des örtlichen Betäubungsmittels für zirka 2 bis 6 Stunden zu einer Schmerzausschaltung und vorrübergehenden Lähmung ungefähr vom Nabel abwärts bis zu den Zehen. Unter diesem Verfahren sind viele orthopädische Operationen (z.B. Hüftgelenksersatz), aber auch Eingriffe wie der Kaiserschnitt möglich.
Bei diesem Verfahren wird das örtliche Betäubungsmittel in den Bereich des Nervengeflechts (Plexus: Bereich, wo sich die die Nervenfasern nach dem Austreten aus dem Rückenmark zu Nerven vereinigen) gespritzt. Für eine sichere und möglichst schonende Injektion des Betäubungsmittels in unmittelbare Nähe des Nervs wird das meist unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Bei einer Plexusanästhesie im Bereich von Schulter bzw. Achsel sind die meisten Operationen von der Schulter abwärts möglich.
Hier wird in den Bereich einzelner Nerven an Arm oder Bein örtliches Betäubungsmittel zur Schmerzausschaltung gespritzt. Auch bei diesem Verfahren wird oft das Medikament unter Ultraschallkontrolle injiziert.