Der „Weiße Bereich“ betreut alle PatientInnen, die sich außerhalb der „grünen“ OP-Gruppen in den „weißen“ Kliniken diagnostischen und interventionellen Maßnahmen in Anästhesie zu unterziehen haben. Dieses sehr heterogene Patientenkollektiv reicht von kleinsten Kindern bis zu älteren PatientInnen mit teilweise schweren Begleiterkrankungen.
Unsere kleinsten PatientInnen benötigen naturgemäß für jede Diagnostik und Intervention anästhesiologische Betreuung: Wir führen bedarfsgerechte Sedierungen für kurzdauernde Computertomographien wie auch für langdauernde Magnetresonanzuntersuchungen für nahezu jede Organdarstellung im diagnostischen und funktionellen Bereich durch. Auch nuklearmedizinische Untersuchungen – wie DMSA, DNG und iktale SPECT-Untersuchungen – müssen bei kleinen Kindern in den meisten Fällen in Anästhesie stattfinden. BERA Untersuchungen wären unseren kleinen PatientInnen zu langwierig, um ruhig auszuharren, und PET CT Untersuchungen entziehen sich auch dem Verständnis kleiner Kinder.
Unser Bereich begleitet ferner einen Teil der Endoskopien bei Kindern und alle Endoskopien bei Erwachsenen, die in Sedierung oder Allgemeinanästhesie durchgeführt werden. Hier sind nicht nur die Diagnostik wie Gastroskopie oder Colonoskopie zu erwähnen, sondern auch die ERCP und die Radiofrequenzablation im Rahmen von Gastroskopien.
Auch erwachsene PatientInnen benötigen anästhesiologische Betreuung für rein diagnostische Verfahren: Schmerzbedingte Einschränkungen verhindern ein Ruhigliegen im Rahmen von zeitaufwendigen Magnetresonanzuntersuchungen. Neurologisch beeinträchtigte PatientInnen benötigen immer unsere Betreuung für Diagnostik wie für Intervention.
Im Rahmen der Interventionellen Radiologie, deren Spektrum durch die immer weitreichenderen technischen Möglichkeiten stetig zunimmt, wird ein Großteil der Interventionen in bedarfsgerechter Sedierung/Sedonalgesie durchgeführt. Wir betreuen PatientInnen, die sich Radiofrequenzablationen, Cryoablationen, Embolisationen und Sklerosierungen zu unterziehen haben. Unser anästhesiologisches Management umfasst hier auch additive regionalanästhesiologische Verfahren, im Besonderen, wenn die Schmerzbelastung über die Dauer der Intervention hinausgeht.
An der Universitätszahnklinik betreuen wir Kinder und Erwachsene, deren zahnchirurgische Eingriffe in Allgemeinanästhesie oder auch Sedierung durchgeführt werden müssen.
Zusammenfassend gewährleisten wir die ungestörte Durchführung mannigfaltiger diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen außerhalb des Operationsbereichs. Unser heterogenes Patientenkollektiv setzt die sehr individuelle Betreuung und das oftmals maßgeschneiderte Vorgehen für den Einzelnen voraus. Hier wird nicht nur auf die verschiedensten Altersklassen, sondern vorallem auf die vielfältigen Maßnahmen eingegangen. Zusätzlich sind oftmals nicht unbeträchtliche Begleiterkrankungen unserer PatientInnen zu berücksichtigen und in die anästhesiologischen Konzepte miteinzubeziehen. Vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden diagnostischen und minimalinvasiven Maßnahmen ist die bedarfsgerechte Sedierung/Sedonanalgesie außerhalb des Operationsbereichs ein „boomendes Geschäft“.