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Patient:innen-Informationen

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Hier finden Sie Informationen zur Narkose, Nachbetreuung nach Operationen sowie Formulare.

Vor jeder Operation, bei der irgendeine Form der Schmerzausschaltung (Anästhesie) notwendig ist, ist vorher eine eingehende Untersuchung auf die Narkosetauglichkeit der Patient:innen erforderlich. Ein wichtiger Teil dabei ist das ärztliche Gespräch, bei dem die bisherige Krankheitsgeschichte erhoben wird, beziehungsweise inwieweit diese einen Einfluss auf das Narkoserisiko hat. Je nach Größe der Operation, Gesundheitszustand und Alter sind entsprechende Untersuchungen vor der Operation notwendig. Die häufigsten Befunde dabei sind: Blutbefunde (Laborwerte), Lungenröntgen, EKG.

Bei schwierigen Eingriffen beziehungsweise bei entsprechenden Vorerkrankungen sind eventuell noch Zusatzuntersuchungen notwendig, wie zum Beispiel Lungenfunktion (Spirometrie), Ultraschall vom Herz oder Ultraschall der Halsgefäße.

Durch das Gespräch, eine kurze klinische Untersuchung und die erhobenen Befunde kann ihr:e Anästhesist:in das persönliche Narkoserisiko beurteilen und das richtige Anästhesieverfahren auswählen. Dabei wird gemeinsam mit den Patient:innen besprochen, ob die jeweilige Operation in einem örtlichen Narkoseverfahren (» Regionalanästhesie), in » Vollnarkose oder auch in einer Kombination aus beiden Verfahren am besten ist. Danach werden Art, Ablauf und die möglichen Nebenwirkungen des Narkoseverfahrens besprochen und schriftlich festgehalten (Anästhesierevers).

Da uns Ihre Sicherheit am Herzen liegt, ist es für die meisten Operationen notwendig, dass Sie zumindest sechs Stunden vor dem OP-Termin nichts gegessen oder getrunken haben (Nüchternheit). Ausnahmen wie das Trinken von klarer Flüssigkeit oder die Einnahme von Medikamenten werden im Einzelfall von den betreuenden Anästhesist:innen genau vorgeschrieben.

Informationsblatt für Patient:innen (PDF, 94KB)
Informationsblatt „Vorbereitung zur Operation in Narkose/Regionalanästhesie“
Patient:innenhandbuch – Leitfaden für einen sicheren Krankenhausaufenthalt (PDF, 2MB)
Patient:innenhandbuch der Plattform Patient:innensicherheit.

Durch eine Kombination von starken Schmerzmitteln und Narkosemitteln werden die Patient:innen in einen tiefen schlafähnlichen Zustand versetzt, in dem es möglich ist, auch große Operationen schmerzfrei durchzuführen. Vor und während des Eingriffs werden laufend Herz und Kreislauf überwacht (EKG, Blutdruck) sowie der Sauerstoffgehalt im Blut (O2-Sättigung) kontrolliert. Aufgrund des tiefen Schlafes muss die Atmung der Patient:innen unterstützt oder auch durch eine künstliche Beatmung übernommen werden. Dafür ist das Legen eines Beatmungsschlauchs (Tubus) in die Luftröhre notwendig, natürlich wird das erst bei den schlafenden Patient:innen vorgenommen. Bei kleineren Eingriffen kann stattdessen die Beatmung über eine Maske im Gesicht oder im Rachen (Larynxmaske) durchgeführt werden.

Am Ende der Operation wird die Zufuhr der Narkosemittel beendet und im Rahmen des Aufwachens der Beatmungsschlauch oder die Larynxmaske entfernt. Danach kommen die Patient:innen zur weiteren Beobachtung für einige Zeit in den Aufwachraum. Dort werden weiterhin die Organfunktionen überwacht und bei Bedarf Schmerzmittel verabreicht. Erst bei entsprechend stabilen Kreislaufverhältnissen, guter Atemfunktion und weitgehender Schmerzfreiheit werden die Patient:innen auf die Normalstation der jeweiligen chirurgischen Abteilung zurückgebracht.

Bei sehr großen Operationen oder schwerwiegenden Vorerkrankungen kann es notwendig sein, dass die Patient:innen nach einer Operation nicht in den Aufwachraum, sondern zur weiteren Betreuung auf eine Intensivstation gebracht werden. Dies geschieht oft noch im Tiefschlaf, kann aber auch nach dem Aufwachen aus der Narkose möglich sein.

Bei der Regionalanästhesie muss man prinzipiell zwei Arten unterscheiden. Einerseits die sogenannten rückenmarksnahen Verfahren (Epiduralanästhesie, Spinalanästhesie) und andererseits die Plexusanästhesie beziehungsweise die peripheren Nervenblockaden. Bei allen Formen der Regionalanästhesie muss eine entsprechend funktionerende Blutgerinnung vorliegen und die geplante Injektionsstelle darf nicht entzündet sein.

Epiduralanästhesie

Dabei wird unter Vereisung einmalig (Single shot Epidurale) oder mittels eines dünnen Schlauches (Epiduralkatheter) ein örtliches Betäubungsmittel am Rücken gespritzt (zwischen den Wirbeln, knapp vor der Hirnhaut, die das Rückenmark umgibt). Je nach Höhe (Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule) und Menge des örtlichen Betäubungsmittels kann die Ausbreitung und Dauer der Schmerzausschaltung gesteuert werden. Eine der häufigsten Anwendungen der Epiduralanästhesie ist die Schmerzausschaltung bei der Geburt. Aber auch in Kombination mit einer Vollnarkose zur Verringerung des Bedarfs an starken Schmerzmitteln bei großen Operationen (z.B. Speiseröhrenoperation bei Speiseröhrenkrebs) wird dieses Verfahren angewendet.

Spinalanästhesie

Im Gegensatz zur Epiduralanästhesie wird hier das örtliche Betäubungsmittel im Bereich der Lendenwirbelsäule mit einer dünnen Nadel direkt zu den Ausläufern des Rückenmarks gespritzt. Dabei kommt es je nach Menge und Art des örtlichen Betäubungsmittels für zirka 2 bis 6 Stunden zu einer Schmerzausschaltung und vorrübergehenden Lähmung ungefähr vom Nabel abwärts bis zu den Zehen. Unter diesem Verfahren sind viele orthopädische Operationen (z.B. Hüftgelenksersatz), aber auch Eingriffe wie der Kaiserschnitt möglich.

Plexusanästhesie

Bei diesem Verfahren wird das örtliche Betäubungsmittel in den Bereich des Nervengeflechts (Plexus: Bereich, wo sich die die Nervenfasern nach dem Austreten aus dem Rückenmark zu Nerven vereinigen) gespritzt. Für eine sichere und möglichst schonende Injektion des Betäubungsmittels in unmittelbare Nähe des Nervs wird das meist unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Bei einer Plexusanästhesie im Bereich von Schulter bzw. Achsel sind die meisten Operationen von der Schulter abwärts möglich.

Periphere Nervenblockade

Hier wird in den Bereich einzelner Nerven an Arm oder Bein örtliches Betäubungsmittel zur Schmerzausschaltung gespritzt. Auch bei diesem Verfahren wird oft das Medikament unter Ultraschallkontrolle injiziert.

Patient Blood Management ist ein Kernpunkt unserer klinischen Tätigkeit, und beinhaltet einen verantwortungsvollen Umgang mit der kostbaren Ressource Blut. Im Mittelpunkt dieses Konzepts steht die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten. Gemeinsam mit unseren chirurgischen Partner:innen und der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin werden Maßnahmen gesetzt, um die körpereigene Blutproduktion zu stärken, Blutverluste zu minimieren und die physiologische Anämietoleranz zu optimieren. Des weiteren hilft auch die Einsparung von Fremdblut-Transfusionen, Engpässe bei der Verfügbarkeit von oft lebensrettenden Blutkonserven zu vermeiden.

Schwerpunkte

  • Präoperative Anämiediagnostik und -behandlung: Eisen kann intravenös zur Behandlung von Eisenmangel/-Anämie verabreicht werden
  • Point-of-care Gerinnungsmanagement: Eine optimale Einstellung der Blutgerinnung hilft, Blutungen zu vermeiden und zu behandeln
  • Microsampling bei Blutabnahmen und reduziertes Blutvolumen bei Abnahmen für Blutkulturdiagnostik: Moderne Labormethoden ermöglichen Diagnostik aus kleinsten Blutmengen
  • Cell-Saver: Bei großen Eingriffen kann Wundblut gesammelt und nach einer gründlichen Aufarbeitung als Eigenblut wieder transfundiert werden
  • ‚Just in time' Transfusion: Eine kontinuierliche perioperative Überwachung der Vitalfunktionen und Laborparameter ermöglicht eine genaue Bestimmung des Transfusionszeitpunktes
  • Blutsparende Operationstechniken: Unsere chirurgischen Partner*innen ermöglichen spezieller Techniken gewebeschonende Operationen und reduzieren dadurch den Blutverlust
  • Intensivmedizinische Betreuung: Eine engmaschige Überwachung der Vitalparameter und -funktionen nach großen Eingriffen kann das Transfusionsrisiko reduzieren

Weiterführende Literatur

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Anästhesiologische Leitung

Assoc. Prof. PD Dr. David Baron, PhD, MBA, EDIC

Das Operationsprogramm, in dem Ihr Operationszeitpunkt und der Ort Ihrer Operation festgelegt sind, wird am Vortag erstellt. Die Reihenfolge kann sich allerdings durch Notfälle deutlich ändern.

Durch die Allgemeinanästhesie werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die Schutzreflexe (z.B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Es besteht daher die Gefahr, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet wird und eine schwere Lungenentzündung hervorruft. Diese Gefahr ist umso größer, je größer der Mageninhalt ist, d.h. je kürzer die letzte Mahlzeit zurückliegt. Vor der Anästhesie sollten Sie daher im Interesse eigener Sicherheit mindestens sechs Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen und mindestens vier Stunden nichts mehr trinken.

Nachdem Sie eingeschlafen sind, überprüft Ihr:e Anästhesist:in ständig neben den lebenswichtigen Organfunktionen auch die Narkosetiefe. Mit Hilfe der heute verfügbaren Medikamente kann er sie sehr genau und rasch regulieren. Sie brauchen sich also keine Sorgen machen, dass Sie während der Operation wach werden.

Welches Narkoseverfahren (Vollnarkose, örtliche Betäubung, Regionalanästhesie) für Ihre Operation möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab und sollte daher am besten im Aufklärungsgespräch mit Ihrer:Ihrem Anästhesist:in besprochen und vereinbart werden. Dabei können alle Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens besprochen werden. Auch Kombinationen von örtlicher Betäubung/Regionalanästhesie mit einem Dämmerschlaf sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Die Art der erforderlichen Befunde/Untersuchungen vor einer Operation hängen von Ihrem Gesundheitszustand und dem geplanten Eingriff ab. Deswegen wird immer mehr darauf geachtet, dass ein:e Anästhesist:in in einem Gespräch Ihr persönliches Narkoserisiko erfasst und eventuell notwendige Zusatzbefunde veranlasst.

Bei jeder Operation muss das Eindringen von Bakterien und anderen schädlichen Mikroorganismen in die Wunde mit allen Mittel verhindert werden. Die Haut wird daher vorher sorgfältig desinfiziert, das Operationsfeld nach allen Seiten mit keimfreien Tüchern abgedeckt. In der Regel können Sie daher nicht bei der Operation zuschauen. Ausnahmen bilden unter Umständen Gelenkspiegelungen (Arthroskopie), bei denen Sie die Operation auf einem Bildschirm verfolgen können.

Es ist verständlich, dass aufgrund der Ausnahmesituation einer Operation auch Sorgen bezüglich der Narkose auftreten. Prinzipiell ist aber das Narkoserisiko aufgrund moderner Medikamente, guter Überwachungsmöglichkeiten und der entsprechenden Ausbildung der Anästhesist:innen sehr gering und im Vergleich zu früher deutlich gesunken. Nach dem Aufklärungsgespräch durch eine:n Anästhesist:in kann Ihnen diese:r gegebenenfalls ein Beruhigungsmittel vor der Operation verschreiben, damit Sie möglichst entspannt zu Ihrem geplanten Eingriff kommen.